En détail

Fortbildungsbeschreibung:
Die Formulierung „ Auffällige Kinder“ ,Systemsprenger, Grenzgänger, Hochrisikoklientel oder auch “die ganz Schwierigen”, steht für Kinder und Jugendliche, die von den Fachleuten nicht zu händeln sind. Sie steht für Heranwachsende, die von einer Einrichtung zu anderen verschoben werden, manchmal schon nach wenigen Tagen weitergereicht werden müssen. Zwar halten diese Kinder und Jugendlichen die Profis auf Trapp, ist der Aufwand immens hoch, und trotzdem laufen alle erzieherischen Bemühungen ins Leere. Den Mitarbeiter belastet dies, gedanklich, emotional und ganz praktisch. Auch nach Dienstschluss, in der Freizeit und am Wochenende. Was ist zu tun, wenn Heranwachsende auf pädagogische Bestrebungen und Interventionen automatisiert mit einem inneren Nein antworten und rebellieren? Das ist die zentrale Fragestellung dieser Weiterbildung. Im Mittelpunkt der Betrachtung wird die personale Auseinandersetzung zwischen dem Erzieher und dem Kind stehen. Denn die pädagogische Beziehung ist Grundlage jeder Erziehung und gleichsam die Grundlage des Scheiterns. Dabei ist die Bruchlandung bei Kindern und Jugendlichen mit schlechter Erziehungs- und Beziehungserfahrung und hohen, manchmal unrealistischen Erwartungen, die an die Pädagogen gestellt werden, meist schon im Anfang gelegt. Dem Start, quasi dem ersten Schritt, wird deshalb in dieser Weiterbildung besonderer Beachtung geschenkt und auf seine Möglichkeiten und seine Gefährdungen hin betrachtet. Denn der Anfang bildet den Bühnenhintergrund (Matthias Varga von Kibed), vor dem das weitere Geschehen, der zweite Schritt, der dritte Schritt usw. möglich wird oder nicht. Dabei werden die Potentiale, die in stationären Settings angelegt sind, ebenso berücksichtigt, wie die Vorteile, die mit sogenannten impliziten Kommunikationsstrategien einhergehen. Denn explizite pädagogische Kommunikation ist störanfällig, weil sie im doppelten Sinne verneint werden kann (Berger, Luckmann).
 
Ziele und zu erwerbende Kompetenzen:
Lernziele Sie verfügen über ein passendes pädagogisches Mindset für Kinder und Jugendliche mit schlechter Erziehungs- und Beziehungserfahrung und sind in der Lage, unrealistische Erwartungen, die an sie gestellt werden, strategisch zu beantworten. Sie kennen die relevanten Momente des Anfangs, die Potentiale stationärer Settings und alternative methodische Strategien. Gewinnbringend sind in diesem Zusammenhang auch die Überlegungen von Alfred Lange aus den Niederlanden, der bei skeptischen Klienten ressourcen- und lösungsorientierte Vorgehensweisen, wie sie heute in den Ausbildungen der Profis favorisiert werden, die auf die Ermutigung und Unterstützung der Betroffenen abzielt, als problematisch einschätzt. Denn die kritische Seite fühlt sich bei skeptischen Klienten unmittelbar aufgerufen, wenn sie übergangen wird. Sie lernen deshalb Alternativen auf der Ebene Mindset, Haltung und Methodik kennen. Methodik/Didaktik Kurze Impulsreferate, Gruppenarbeit, praktische Übungen in Kleingruppen-Settings und Balint-Coaching. Witz und Humor flankieren das Seminar. Eine pro-aktive Lernhaltung ist sehr erwünscht.
 
Prof. Dr. Karl-Heinz Lindemann
(Diplom Pädagoge; Diplom Soziloge, Doktor der Philosophie; Systemischer Supervisor; ehemals Professor Universität Koblenz; Systemischer Supervisor; zertifizierter Lehrercoach und zertifizierter Seniorcoach  – selbständige Tätigkeit
Prof. Dr. Jan Hesselink
Systemischer Sozialarbeier, Pädagoge, Sozialwissenschaftler, Supervisor, Jurist, Trainer für Methoden der Sozialen Arbeit vormals Dozent an der Uni Enschede – selbständige Tätigkeit
 

Formateurs

Hesselink Jan

Lindemann Karl-Heinz